Donnerstag, 16. September 2010

Eine besonderes norwegisches Theatererlebnis

Mehr als eine Woche Sonne und Temperaturen über 15 Grad, ich konnte wirklich nicht meckern. Da ich aber nun mal in Norwegen bin und diesen Luxus nicht durchgängig erwarten kann, schockte es mich auch nur ein kleines bisschen, als Marian (das Organisationstalent von Huze, der Einrichtung in der ich arbeite) mich zu einem Open-Air- Theater bei deutlich unter zehn Grad und strömenden Regen einlud.
Hintergrund war der jährliche Wandertag der gesamten im Kulturbereich angestellten Menschen dieser Stadt. Wir starteten mit einem wirklich aufwändigen und leckeren Essen in einem zur Gaststätte umgebauten Gewächshaus. Es war gemütlich, aber auch laut, so wie der Regen auf das gläserne Dach prasselte. 

Dort traf ich einen Libanesen, der schon seit 22 Jahren in Norwegen lebt, sich aber immer noch nicht an die Mentalität gewöhnt hat: "Als die mir vorhin gesagt haben, dass das Theaterstück draußen aufgeführt wird dachte ich, die wollen mich wohl umbringen", sagte er in gebrochenem deutsch zu mir. "Das ist es mir einfach nicht wert." Aha. Ich fand ihn sehr witzig. Wir ließen ihn an einer Bushaltestelle raus und fuhren weiter nach Fosdalen, zu dem stillgelegtes Bergwerk.

Hier wird jedes Jahr das selbe Theaterstück aufgeführt. Es geht um die Geschichte eines reichen Bergwerkbesitzers und eines armen Arbeiters. Und wie das halt so ist, die Kinder verlieben sich. Kapitalist vs. Kommunist, große Liebe vs. Realismus der ach so harten Welt. Immer wieder gleich und immer wieder schön. 

Es war einfach beeindruckend wie ein Dorf so ein Musical auf die Beine stellen kann. Drei Hauptrollen wurden von professionellen Schauspielern übernommen, der Rest waren alles Laien. Fast alles waren mit Mikrofonen ausgestattet. Bemerkenswert ist auch der übertriebene Realismus des Theaters in Norwegen (ich hab das auch von anderen gehört, daher möchte ich das mal verallgemeinern). Fast wie im Film werden die Kulisse und die Requisiten sehr ernst genommen. Mehrmals fuhren Mopeds und Autos auf die Bühne und wenn der Opa im Stück seinen Anzug bügelte, dass zog er sogar eine Verlängerungsschnur aus der Ecke hervor. Wie macht denn des Sinn, ein Bügeleisen ohne Strom??

Und natürlich kann ich die Norweger nur für ihr Durchhaltevermögen und den Willen, einfach bei jedem Wetter in der Natur zu sein, bewundern. In Deutschland wäre die Veranstaltung einfach abgesagt worden. Ich glaube aber auch, dass die tief unten im Bergwerk eine Wundermaschine mit einem kleinen Schalter versteckt haben. Denn kurz vor Start des Theaters stoppte der Regen und setzte erst wieder zweieinhalb Stunden später kurz vor Schluss ein.  Ein Wahnsinnsgerät!


Kenti, ein Mitarbeiter. Er ist einer der witzigsten Menschen, die ich in meinem Leben getroffen hab.
Rechts im Bild Marian, eine der zwei Vollangestellten in Huze und daneben Kenti.
Maritxu und ich (in Hoody, Winterjacke und Regenjacke). Mir war trotzdem kalt.
Im Bild oben die Liveband, darunter die Bühne.
Bergwerkarbeiter beim Untertage-Sonnen. Es war so kalt!!
Die Geschichte des Stücks spielte in den 50ern. Sie hatten mehrere so wunderbare Autos.
Wetterfeste Norweger.
Bühnenkulisse der einfach Arbeiterfamilie
Das große Finale. Der Kommunist stirbt.



Donnerstag, 9. September 2010

Erste Eindrücke

Ich hab es nun endlich mal geschafft ein paar Bilder für euch hochzuladen. Worte kommen später.





Mein Zimmer unter dem Dach
Der Ausblick aus meinem Zimmer
Auch mein Ausblick. Der Berg heißt Oftsennasen und hat ne wunderbare Aussicht. Die Bilder sind weiter unten.
Kathedrale in Trondheim und meine Mitfreiwillige Maritxu aus Frankreich.
Der Hafen von Trondheim
Blick vom Trondheimfjörd auf Trondheim
Auf dem Boot zur Gefängnisinsel vor Trondheim
Sonnenuntergang in Trondheim
Trondheims Altstadt
Nochmal wir
Leckere Heidelbeere

Der Blick auf Steinkjer von der Oftsennasen